Tag 1 –  Donnerstag, den 12.4.2018

Die Küken Eier ziehen ins Klassenzimmer ein

Alle Kinder und Erwachsenen waren schon sehr aufgeregt. Herr Schreder und seine Frau von der „Kleinen Farm Rickelrath“ kamen zu uns in die OGS, um für das 4. Schuljahr die Kükeneier samt Inkubator bereitzustellen. Unsere 4. Klässler wurden beauftragt die Eier bis zum Schlüpfen der Küken alleine zu betreuen. An den Wochenenden übernehmen die Betreuerinnen und Betreuer der OGS diese Verantwortung. Herr Schreder, der erblindet ist, brachte auch Sir Lancelot mit. Dies ist sein Blindenhund. Sogleich begrüßte der Hund freudig alle Kinder. Sir Lancelot ist ein sehr großer schokoladenbrauner Labrador. Er wurde speziell als Blindenhund ausgebildet und begleitet Herrn Schreder überall hin.

Zusätzlich brachten sie noch einen großen Hahn vom Bauernhof mit. Alle Kinder durften ihn streicheln. Für viele Kinder war dies ein besonderes Erlebnis. Für die Erwachsenen ebenfalls. Herr Schreder erklärte den 4. Klässlern, was sie in den nächsten 21 Tagen bis zum Schlüpfen der Küken zu tun haben. Er erläuterte, dass jeder Einzelne eine sehr große Verantwortung bis dahin hat. Die Eier müssen regelmäßig gewendet und mit Wasser besprüht werden. Wichtig sei auch, dass die Temperatur stets gleichbleibend zwischen 36,5 und 37,5 Grad ist. Er brachte Eier von 3 verschiedenen Hühnerrassen mit, die man an ihren unterschiedlichen Farben erkennen kann. Es waren sogar grüne Eier dabei. Diese Hühnerrasse heißt z.B. Grünleger.

Wir sind schon sehr gespannt und freuen uns darauf, wenn das erste Küken schlüpft.

(Marita Wittmann, OGS)

 

Herr Schreder ist da, er hat einen Hund dabei. Er heißt Sir Lancelot.

Er erklärt uns was wir machen sollen.

Wir müssen morgens den Deckel 5 Minuten hoch nehmen zum Lüften. Das Huhn sitzt auch nicht die ganze Zeit auf den Eiern. Der Hund spielt mit Nico!

Sie haben auch einen Hahn dabei namens Blasius. Die Hähne haben an den Füßen Sporen, mit denen sie sich verteidigen können.

(M.R.)

 

Herr Schreder hat einen Hahn mitgebracht. Die Federn sind sehr weich. Herr Schreder sagt, ein Hahn sei in Macho…

Wenn man das Ei aufmacht, sieht man ob das Ei befruchtet ist oder nicht. Eier müssen 10 Tage liegen, eh man sie essen sollte. Wenn man das Ei ganz „frisch“ zubereitet, dann schmeckt es nicht und das Eiweiß ist ganz bröckelig… Wenn wir den Brutkasten betreuen, müssen wir kontrollieren ob Eier faulig riechen. Ist das so, müssen wir diese schnell rausnehmen und wegschmeißen. Die anderen Eier werden sonst vergiftet.

(O.W.)

 

Heute Nachmittag war es endlich soweit! Die Schreders waren bei uns in der Schule und haben die Hühnereier zum ausbrüten gebracht. Sie haben sich ganz viel Zeit genommen, die unzähligen Fragen der Kinder zu beantworten und ihnen ganz genau zu erklären, worauf sie in den nächsten 21 Tagen zu achten und was sie alles zu erledigen haben. (siehe oben)

Nach eineinhalb Stunden war es dann soweit. Der Brutkasten mit den markierten Eiern stand an seinem Platz und nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Temperatureinstellung (die ideale Temperatur im Inneren des Brutkastens sollte zwischen 37,5 und 38,1 Grad liegen) und vielen Feinjustierungen waren auch diese Probleme gelöst und alles schien zu funktionieren. Herr Schreder hatte mir aber trotzdem aufgetragen, am frühen Abend zur Sicherheit noch einmal zur Schule zu fahren und die Temperatur zu kontrollieren.

Als ich um 18:00 Uhr dort ankam und das Thermometer einschaltete, wollte ich meinen Augen nicht trauen. Das Thermometer zeigte 40,5° an.  Ich konnte keinen Fehler entdecken. Der Temperaturfühler lag am richtigen Ort und auch sonst war alles, wie es sein sollte. Auch ein erneutes Aus- und wieder Einschalten des Thermometers brachte keine Änderung, die Temperaturanzeige blieb weiterhin bei 40,5°.

Sofort rief ich Herrn Schreder an und schilderte ihm die Lage. Er beruhigte mich und sagte, dass so etwas schon mal passieren könne und dass Temperaturschwankungen in den ersten Tagen nicht so schlimm seien, weil die Küken im Ei ja noch nicht ausgebildet seien.  Ich ließ dann erst mal den Brutkasten eine Weile offen, um so die Temperatur wieder etwas zu senken. Dann  erklärte Herr Schreder mir, wie ich die Einstellung am Temperaturregler verändern  muss.
Da ich aber noch immer Zweifel hatte, ob mit der Temperatur jetzt auch wirklich alles in Ordnung war, fuhr ich um 20 20:00 noch einmal zu einer weiteren Kontrolle in die Schule.
Dort hatte sich die Temperaturanzeige aber Gott sei Dank bei 38° eingependelt und ich konnte beruhigt wieder nach Hause fahren.

Mein Fazit des heutigen Tages:
Ich hätte nicht gedacht, dass Hühnereier ausbrüten so aufregend sein kann und ein Huhn beim Brüten so viele Dinge beachten muss. Ich hoffe, dass die nächsten 21 Tage etwas ruhiger verlaufen.

(Wolfgang Nolten, OGS)

 

Tag 2 – Freitag, den 13.4.2018

Heute durften wir am Morgen die Eier noch nicht drehen und besprühen. Sie liegen in einem rosafarbenen Brutkasten im Nebenraum der Klasse 4b. Sie sind eine Nacht bei uns. (C.F. und M.Pf.)

Tag 5 – Montag, den 16.4.2018

Als wir heute die Eier besprühen und wenden mussten, da mussten wir folgendes beachten: Wir mussten die ganzen Eier vorsichtig umdrehen und danach mit kaltem Wasser besprühen. Wir haben genau 20 Eier bekommen. Als das Projekt los ging war der 12.4.2018. Da hatten wir keine Hausaufgaben auf und sollten in die 4b gehen. Der Bauer und die Bäuerin kamen dort hin und hatten einen Blindenhund dabei, weil der Bauer blind war.

Ungefähr um 15 Uhr haben wir uns etwas erschrocken. Wir hatten einen echten Hahn in der Klasse. Der Hahn hat anfangs viel mit seinen Flügeln geflattert. Er war ein bisschen aufgeregt. Danach konnten wir in ganz in Ruhe einmal anfassen. Mein Freund und ich finden Küken sehr, sehr süß!    (B. B.)

Tag 8 – Donnerstag, den 19.4.2018

Heute ist die Frau Schreder gekommen, ohne Herrn Schreder (also auch ohne Sir Lancelot). Sie hat uns erzählt, warum die beiden heute nicht da sind. Frau Schreder hat uns ein geschältes, rohes Ei mitgebracht. Danach haben wir die Eier geschiert (durchleuchtet). Dazu mussten wir den Nebenraum der Klasse ganz verdunkeln und Frau Schreder hat eine Lampe unter jedes Ei gehalten. Es fielen nur 2 Eier raus, diese waren nicht befruchtet. Bei den 18 befruchteten Eiern konnten wir schon die ersten Adern sehen. Alle Kinder hatten immer wieder sehr viele Fragen. Manche Küken werden auf sehr grausame Weise getötet. Das finden wir alle nicht toll! Katzen und andere Tiere werden oft mit Eintagsküken (das sind einen Tag alte Hähne) gefüttert. Käfighaltung ist in Deutschland nicht mehr erlaubt. Am besten ist Freilandhaltung. Herr und Frau Schreder haben 89 Tiere! (N.E. und M.B.)

Tag 9 – Freitag, den 20.4.2018

Die Eier sind nun schon 8 Tage bei uns! Ich bin so gespannt, wie viele Küken schlüpfen werden. Ich persönlich fände es schön, wenn so viele wie möglich schlüpfen. Gestern war Frau Schreder da und hat die Eier durchleuchtet. In 18 von 20 Eiern hat sich etwas gebildet. Frau Schreder hat gesagt, die Küken bekommen unterschiedliche Farben (graue, schwarze und gelbe Küken). Ich hoffe, dass ein schwarzes Küken dabei ist!!! (C.F.)

Tag 14 – Mittwoch, den 25.4.2018

Ich bin sehr gespannt, wie viele Küken schlüpfen werden. Ich glaube, dass 10 Küken es schaffen werden. Natürlich freue ich mich darauf die Küken zu streicheln. (J.M.)

Tag 15 –   Donnerstag, den 26.4.2018

Wir sind aufgeregt, weil es nur noch 6 Tage sind. Heute am 26.4.2018 kommen Herr und Frau Schreder mit ihren Hunden. Frau Schreder hat uns ein Bild mitgebracht, auf welchem du das Innere von befruchteten Eiern sehen kannst. Hier sehen wir, wie ein Ei von innen am 14 Tag aussieht. Wir gehen alle in den Nebenraum, der verdunkelt ist und öffnen vorsichtig den Brutkasten. Den Eiern geht es gut! Beim Durchleuchten stellen wir fest, dass 2 Eier nicht richtig entwickelt sind. Sie müssen aussortiert werden. Sie riechen auch nicht mehr gut. Einige Stunden vor dem Schlupf kann man hin und wieder ein Küken piepen hören, wenn wir ganz leise sind. Wir dürfen den Küken leider nicht beim Schlüpfen aus dem Ei helfen, dass müssen sie selber schaffen. „So ist die Natur“, sagt Herr Schreder. Die Küken haben sozusagen einen Zahn am Schnabel, so kommen sie besser aus dem Ei raus. Der Zahn fällt später ab. Ein bisschen drücken sie auch mit einer Zehe die Schale weg. Nächste Woche Freitag ziehen die geschlüpften Küken vom Brutkasten in den Küken-Stall um. Ein Mädchen hat diesen Stall von zuhause mitgebracht. Wir bekommen von Herrn Schreder einen Futtertrog, einen Wasserspender und eine Wärmelampe. Er erklärt uns ganz genau, wie wir uns um die Küken kümmern müssen. Zusätzlich zum Futter benötigen wir Sand, den fressen die Küken auch.  (N.M. und L.B.)

Tag 21 –  Mittwoch, den 2.5.2018

Liebes Tagebuch! Heute hat zum ersten Mal ein Küken seinen Schnabel aus dem Ei rausgepickt. Als ich mit meiner Freundin die Expertenstunde für die Klasse 1a gegeben habe, hatte sich schon ein zweites Küken ein Loch ins Ei gepickt. Die anderen Eier haben die ganze Zeit gepiept. Es war sooooo aufregend, also dass Küken Projekt war die beste Idee!!!!  (S.K.)

Tag 22 – Donnerstag, den 4.5.2018

Herzlich Willkommen in unserer Schule! Endlich sind sie geschlüpft, unsere kleinen Küken. Im Klassenraum der 4b drängen sich alle Kinder unserer Schule, um die kleinsten und jüngsten „Kinder“ unserer Schule zu bewundern.

Tag 23 – Freitag, den 4.5.2018 – Unsere Küken ziehen in den großen Stall

Wir besprechen mit Herrn Schreder was Küken alles brauchen. Wir haben einen Wasserspender, eine Wärmelampe, ein Sandbecken und eine Futterrinne mit Kükenfutter aufgestellt. Den Boden des Stalls streuen wir mit feinen Holzspänen aus. Wir setzen die Küken vorsichtig vom Brutkasten in den Stall unter die Wärmelampe. Es war so schön!  (L.N.)

Kurz nach dem Schlupf und dem Umzug in den großen Stall, wurden die Küken getauft.

Star, das große gelbe Küken ist eindeutig der „Star“ unserer kleinen Kükenschar.


Krümel und Snow schlafen häufig noch im Stehen ein.

 

Tag 36 – Donnerstag, den 17.5.2018 – Nun heißt es Abschied nehmen

Die OGS Kinder des  4. Schuljahres waren an diesem Tag sehr traurig, aufgeregt aber auch neugierig. Für unsere kleinen munteren Küken ging es auf eine weite Reise nach Rickelrath zur „Kleinen Farm“, die nun ihr neues Zuhause werden würde. Die munteren Küken packten die Kinder vorsichtig in einen Tragekorb und fuhren mit ihren Betreuern mit dem Bus nach Rickelrath. Dort sollten die liebevoll aufgezogenen Küken zurück zu den anderen Tieren des Bauernhofes gebracht werden. So war der Plan! Freundlich wurden wir von Familie Schreder empfangen. Herr und Frau Schreder machten eine Hofführung und zeigten uns alle Tiere der „Kleinen Farm“. Auf einer großen Weide durften die Kinder mit den Ziegenbabys spielen.

Die Begeisterung war sehr groß. Zum Abschluss erfuhren die Kinder, dass die Küken bei einer Mitschülerin und ihrer Familie ein neues Zuhause bekommen werden. Das freut alle sehr, da sie nun wissen, dass sie Küken dort groß und alt werden dürfen.

Da fiel der Abschied nicht mehr ganz so schwer.

(M.W., OGS Arsbeck)

To Top